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Photovoltaikanlage in der Wohngebäudeversicherung: Die größten Nachteile im Vergleich zur PV-Versicherung

Diese Übersicht zeigt die wichtigsten Schwächen der Wohngebäudeversicherung im Kontext von Photovoltaikanlagen und stellt sie der typischen Deckung einer spezialisierten PV-Versicherung gegenüber.

1. Eingeschränkter Deckungsumfang

Typische Lücken

  • Versicherungsschutz meist nur für benannte Gefahren wie Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser.
  • Häufig ausgeschlossen: Überspannung, Kurzschluss, Tierbiss, Vandalismus, Diebstahl von Modulen.
  • Innere Betriebsschäden (z. B. Defekte am Wechselrichter ohne äußere Einwirkung) sind nicht abgedeckt.
  • Keine oder wenige PV-Spezifische Deckungserweiterungen

2. Kein oder nur eingeschränkter Ertragsausfall

Wirtschaftliche Auswirkungen

  • Keine Entschädigung für entgangene Einspeisevergütung bei Stillstand nach einem Schaden.
  • Kein Ausgleich für zusätzlichen Fremdstrombezug während der Reparaturzeit.
  • Spezielle PV-Policen bieten häufig Ertragsausfallleistungen über mehrere Monate.

3. Problematische Versicherungssumme und Unterversicherung

Risikofaktor Nachmeldung

  • Wert der PV-Anlage erhöht die Gebäudesumme nicht automatisch.
  • Ohne schriftliche Meldung droht Unterversicherung mit Kürzungen im Schadenfall.
  • Unterversicherung kann sowohl PV-Anlage als auch Gebäudeschäden betreffen.
  • Für einige Versicherer ist das Risiko Photovoltaik unerwünscht.

4. Fehlender Allgefahrenschutz

Deckungslogik

  • Gebäudeversicherung: Deckung nur für ausdrücklich benannte Gefahren.
  • PV-Versicherung: Allgefahrenversicherung, alles ist versichert, was nicht ausgeschlossen ist.

5. Unzureichende Deckung von Zusatzkosten

Kostenblöcke nach einem Schaden

  • Aufräumungs-, Entsorgungs- und Dekontaminationskosten oft nur gering oder gar nicht versichert.
  • De- und Remontagekosten, Gerüst- und Schadensuchkosten häufig nicht Bestandteil der Police.
  • Siehe auch nicht versicherte Erweiterungen der Gebäudeversicherung

6. Kein oder eingeschränkter Schutz für Batteriespeicher

Komponentenabdeckung

  • Stromspeicher gelten nicht immer als Gebäudebestandteil.
  • Lückenhafte oder fehlende Deckung für Speicher in Standard-Gebäudepolicen.
  • PV-Spezialpolicen versichern Speicher in der Regel mit.

7. Kein Schutz während der Montagephase

Baudeckung

  • Vor Inbetriebnahme besteht meist kein Versicherungsschutz über die Gebäudeversicherung.
  • PV-Versicherungen beinhalten häufig eine Baudeckung ab Lieferung/Montage.

8. Keine Berücksichtigung von Technologiefortschritt

Wiederbeschaffungswert

  • Oft nur Zeitwerterstattung wenn die gleiche Peripherie nicht mehr erhältlich ist.
  • Mehrkosten durch Technologiefortschritt oder Preissteigerungen bleiben unberücksichtigt.

9. Lücken bei besonderen Naturgefahren

Spezialrisiken

  • Erdbeben, Überschwemmung, Lawinen oft nur mit teuren Zusatzbausteinen versicherbar.
  • PV-Policen enthalten solche Risiken teils mit Sublimits.

10. Strenge Obliegenheiten: jährliche Wartung

Leistungskürzung bei Verstößen

  • Viele Gebäudeversicherer verlangen eine jährliche Wartung der PV-Anlage.
  • Fehlende Wartungsnachweise können zu Leistungskürzung oder Leistungsablehnung führen.
  • PV-Spezialpolicen regeln Wartungsanforderungen oft pragmatischer.

11. Kosten für den Einschluss in die Gebäudeversicherung

Preisgestaltung

  • Der Einschluss einer PV-Anlage in die Gebäudeversicherung kostet trotz mangelnder Leistung im Schnitt ca. 60 EUR pro Jahr.
  • Häufig ist dafür jedoch ein Wechsel in einen teureren Tarif erforderlich.
  • Dadurch können die tatsächlichen Mehrkosten deutlich über den reinen Einschlussprämien liegen.

12. Deckungserweiterungen der Photovoltaikversicherung

Wesentlich mehr Leistungen durch Deckungserweiterungen in der PV-Versicherung

  • Ertragsausfallentschädigung bei Anlagenstillstand im Schadenfall (bis zu 12 Monate)
  • Innere Betriebsschäden (z. B. an Wechselrichtern ohne äußere Einwirkung)
  • Aufräumungs-, Entsorgungs- und Dekontaminationskosten, inkl. Bergung, Gerüst, Luftfracht, Provisorien
  • Kosten für Erd-, Pflaster-, Mauer- und Stemmarbeiten, Dach-/Fassadenarbeiten
  • Feuerlöschkosten
  • Baudeckung (Versicherungsschutz während Bauphase, vor Inbetriebnahme)
  • Technologiefortschritt
  • De- und Remontagekosten bei Gebäudeschäden plus Ertragsausfall
  • Schadenbedingte Arbeiten an Dächern und Fassaden
  • Kurzfristige Preissteigerungen im Schadenfall
  • GAP-Deckung – Differenz zwischen Zeitwert und Kreditrest
  • Verzicht auf Restwertanrechnung im Schadensfall
  • Erdbebendeckung (bis zu bestimmten Summen)
  • Innere Unruhen / Terrorakte (je nach Tarif)
  • Rückwirkungsschäden (Ertragsausfall durch Stromnetzschäden, auch ohne Schaden an der PV-Anlage)
  • Fremdstrombezug nach Schaden – Kostenübernahme für externen Strombezug
  • Restschuldentschädigung
  • Vorsorgeversicherung
  • Nachhaftung
  • Datenversicherung
  • Rekursverzicht
  • Unterversicherungsverzicht
  • Bruch der Moduloberflächen
  • Schadensuchkosten
  • Sofortiger Reparaturbeginn
  • Leistungs-Upgrade-Garantie
  • Minderertragsversicherung (optional)

Fazit

Warum die Spezialversicherung überlegen ist

  • Umfassendere Deckung (Allgefahrenschutz inklusive Ertragsausfall).
  • Bessere Abdeckung von Zusatzkosten und Komponenten wie Speicher.
  • Zahlreiche Deckungserweiterungen, die in einer Gebäudeversicherung nicht integriert sind.
  • Geringe Mehrkosten, dafür wesentlich mehr Leistungen.