Technische Versicherungen sind spezielle Sachversicherungen, die auf die Absicherung technischer Geräte, Anlagen und Maschinen ausgerichtet sind. Sie decken in der Regel unvorhergesehene Beschädigungen oder Zerstörungen durch innere oder äußere Einwirkungen ab und bieten damit Schutz über die klassische Feuer- oder Inhaltsversicherung hinaus. Typisch ist der sogenannte Allgefahrenansatz, bei dem grundsätzlich alle plötzlichen Schäden versichert sind, sofern sie nicht ausdrücklich ausgeschlossen werden.
Ziel der Technischen Versicherung ist die finanzielle Absicherung des Versicherungsnehmers bei Ausfall oder Beschädigung wertvoller technischer Betriebsmittel. Dazu gehören stationäre und mobile Geräte, Produktionsanlagen, Maschinen, elektronische Systeme, Kommunikations- und Steuerungstechnik sowie Anlagen zur Energieerzeugung wie Photovoltaik oder Windkraft.
Typischerweise gedeckt sind Bedienungsfehler, Fahrlässigkeit, Konstruktions- und Materialfehler, Kurzschluss, Überspannung, Implosion, Brand, Blitz, Explosion, Wasser, Frost, Sturm, Vandalismus, Diebstahl und Transportschäden im Rahmen der vereinbarten Bedingungen. Der Versicherungsschutz greift für unvorhergesehene Sachschäden, die plötzlich eintreten und nicht durch Ausschlüsse wie normalen Verschleiß, Abnutzung oder vorsätzliches Handeln verursacht sind.
Während eine Gebäude- oder Inhaltsversicherung meist nur bestimmte benannte Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel absichert, bieten Technische Versicherungen einen breiteren Schutz gegen nahezu alle plötzlichen Beschädigungen. Sie schließen auch Eigenfehler und technische Ursachen ein, die in anderen Sparten nicht gedeckt wären. Dadurch eignen sie sich besonders für komplexe, empfindliche und wertintensive Anlagen.
Viele technische Policen beinhalten oder erweitern sich um Zusatzleistungen wie Ertragsausfall, Mehrkosten durch Schnellreparatur, De- und Remontage, Entsorgung, Dekontamination, Schadensuchkosten und Aufräumung. Dadurch wird nicht nur der Sachwert, sondern auch die Betriebsfähigkeit abgesichert.
Die Versicherungssumme entspricht in der Regel dem Neuwert oder Wiederbeschaffungswert der versicherten Anlage. Bei der Ermittlung ist darauf zu achten, dass alle Neben- und Zusatzkosten berücksichtigt werden, um Unterversicherung zu vermeiden. Bei mobilen Geräten kann auch der Zeitwert maßgeblich sein, wenn vereinbart.
Photovoltaikanlagen gelten als typische Objekte der Technischen Versicherung. Der Schutz umfasst Module, Wechselrichter, Verkabelung, Unterkonstruktion und oft auch Speicher, Überwachungseinheiten und Wallboxen. Neben Sachschäden sind häufig Ertragsausfälle infolge versicherter Schäden mitversichert, ergänzt durch Kostenbausteine wie Schadensuch-, Entsorgungs- und Wiederherstellungskosten.
Technische Versicherungen bilden eine zentrale Säule moderner Risikovorsorge für Betriebe, Gewerbe und Energieanlagen. Sie sichern technische Investitionen umfassend gegen unvorhergesehene Schäden ab und gewährleisten, dass Betriebsausfälle und Reparaturkosten nicht zur wirtschaftlichen Belastung werden. Besonders im Bereich der Photovoltaik bieten sie durch ihren Allgefahrenschutz einen verlässlichen und praxisgerechten Versicherungsschutz.
Datum der letzten Änderung: 21.10.2025